Reisen in Georgien und darüber hinaus im Südkaukasus: Eintauchen in das Abenteuer, die Geschichte und die Kultur des faszinierenden Reiselandes Sakartwelo, Georgien mit Menschen, die das Land leben, lieben und schätzen.

13.05.2007

Kostbarkeiten am Wegesrand: Spinnen im Kaukasus


Heideradspinne (Neoscone adianta) - Khevsureti (Argun-Tal), 2006

Kostbarkeiten am Wegesrand: Spinnen im Kaukasus von Stefan Otto

Unter Naturforschern ist der Kaukasus berühmt für seine Artenvielfalt. So gibt es hier z. B. ca. 6500 Pflanzenarten, 400 Vogelarten, 77 Reptilienarten und 153 Säugetierarten – darunter so imposante Tiere wie den Kaukasus-Leoparden, den Braunbär, die Streifen-Hyäne, den Kaukasus-Wisent, zwei Steinbockarten und die Bezoarziege.

Weniger bekannt is allerdings die Artenvielfalt der kaukasischen Insekten oder Spinnentiere. Zwar wurden auch diese Tiere während der Sowjetära intensiv beforscht, doch konnten damals längst nicht alle im Kaukasus vorkommenden Arten erfasst und kartiert werden. Diese Forschungsarbeiten kamen während der 1990er Jahre fast vollständig zum Erliegen, sodass die Erforschung der kaukasischen Insekten und Spinnentiere heute fast brach liegt. Lediglich in Georgien und Aserbaidschan gibt es jetzt wieder Spinnenkundler, die zur Erforschung der Artenvielfalt einen wichtigen Beitrag leisten.

Diese Arbeit lohnt sich, denn die Spinnenfauna des Kaukasus ist enorm vielfältig. Bis jetzt sind im Kaukasus ca. 1000 verschiedene Spinnenarten nachgewiesen worden (etwa 500 in Georgien, Quelle: http://caucasus-spiders.info/). Neben Spinnenarten, die man auch aus Europa, dem Mittelmeerraum oder Zentralasien kennt, kommen ca. 10 Prozent der Arten nur hier im Kaukasus vor. Außerdem gibt es im Kaukasus so imposante Arten wie die Schwarze Witwe, die Wespenspinne, die Dornfingerspinne sowie einige Vogelspinnenarten.

Groben Schätzungen zufolge gibt es im Kaukasus noch ca. 500 Spinnenarten zu entdecken – einige davon dürften sogar ganz neu für die Wissenschaft sein. Man muss aber kein Spinnenkundler sein, um Interesse an diesen Tieren zu haben – denn jede Beobachtung am Wegesrand ermöglicht faszinierende Einblicke in eine ganz besondere Welt …


Eichblattspinne (Aculepeira ceropegia) - Borjomi NP, 2004

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